Am 14. November 2018 hat Sylvia Gabelmann, MdB den Verein INVEMA in Kreuztal besucht, um sich über dessen Einsatz für Inklusion vor Ort zu informieren. Gesprächspartner war Dipl. Sozialpädagoge Stephan Lück, Geschäftsführer und Mitbegründer des Vereins. Er berichtete aus der über 25-jährigen Vereinsgeschichte:
So waren anfangs „dicke Bretter zu bohren“, um Verständnis und Unterstützung für den ganzheitlich inklusiven Ansatz von INVEMA zu finden. Doch dies gelang in den Folgejahren, wenn auch INVEMA bis heute der einzige Träger von Inklusion im Sinne der UN-Menschenrechtskonvention in Siegen-Wittgenstein geblieben ist. Ab 1996 wurde der gemeinsame Unterricht an der Grundschule Buschhütten aufgenommen. Zeitgleich begann auch die familienunterstützende Arbeit für den Freizeitbereich, um Eltern und Angehörige hierbei zu entlasten. So ist über einige Jahren hinweg ein stabiles Hilfesystem durch den Verein entstanden. Dieser beschäftigt heute etwa 380 Beschäftigte fest oder auf Stundenbasis.
Dennoch bleibt auf dem Gebiet der Inklusion vieles zu tun. Herrn Lücks Ansicht zufolge hat die Politik ganzheitliche Inklusion als Recht auf Selbstbestimmung und bedingungslose Teilhabe aller Menschen in weiten Teilen nicht verstanden. Vielmehr setzt sie auf Sondereinrichtungen, die schließlich das Gegenteil von Inklusion erreichen. Auf dem Arbeitsmarkt sei die Inklusion bis heute gar überhaupt nicht umgesetzt. Hier wird weiterhin ein Netz von Werkstätten unterstützt. Laut Lück sei bei der Schulinklusion sogar ein gesellschaftlicher Rollback wahrnehmbar. Auch ein notwendiges System psychologischer Versorgung von lernbehinderten Menschen existiere de facto nicht.
Zu den Leistungen des Vereins zählen die Vorhaltung eines Hilfsmittelpools, der Veranstalterinnen und Veranstaltern im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt werden kann. Außerdem verleiht der Verein regelmäßig den Inklusionspreis „HIN- & WEGgucker“.
Sylvia Gabelmann konnte die dargestellten politischen Defizite im Bereich der Teilhabe nach ihrer Erfahrung nur bestätigen. Sie brachte deutlich zum Ausdruck, dass sie den Einsatz von INVEMA, der dringend notwendig sei, sehr zu schätzen wisse. Sie bot im Rahmen ihrer Möglichkeiten als Abgeordnete einer Oppositionsfraktion im Bundestag ihre volle Unterstützung für das Anliegen des Vereins an. Innerparteilich möchte sie die Umsetzung des inklusiven Anspruchs im Auge behalten.
Darüber hinaus bot sie Herrn Lück und INVEMA die Möglichkeit einer Informationsreise zum Deutschen Bundestag nach Berlin an, um sich dort fachpolitisch weiter informieren zu können sowie die Strukturen kennenzulernen.