MdB Sylvia Gabelmann unterstützt Aktionstag für bessere Personalausstattung in psychiatrischen Einrichtungen
„Es muss jetzt endlich gehandelt werden! Wir brauchen eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Menschen, die in psychiatrischen Einrichtungen und Kliniken arbeiten“, fordert Sylvia Gabelmann (MdB/DIE LINKE) anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstages der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, der unter dem Motto „Für gute Versorgung und gute Arbeitsbedingungen statt Zeitnot und Verwahrpsychiatrie“ steht.
Schon seit geraumer Zeit weisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychiatrischer Einrichtungen auf ihre schlechten Arbeitsbedingungen hin. Passiert ist bisher jedoch nichts. Erst am Montag machte Ver.di erneut auf die anhaltenden Probleme aufmerksam, von denen rund 2300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 160 psychiatrischen Krankenhäusern der Dienstleistungsgewerkschaft im Rahmen einer Umfrage berichtet hatten.
Die Ergebnisse der Befragung lassen Schlimmes erahnen: Mehr als drei Viertel der Beschäftigten in psychiatrischen Einrichtungen in Deutschland können sich nicht vorstellen, bei der derzeitigen Personalsituation bis zur Rente in der Psychiatrie zu arbeiten. 77,3 Prozent der Beschäftigten bewerten die Besetzung auf ihrer Station als „knapp“ oder „viel zu gering“. Und auch auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten haben diese Zustände Auswirkungen: Über 60 Prozent der Befragten äußerten etwa, dass „die Hälfte oder sogar fast alle Zwangsmaßnahmen“ vermieden werden könnten, wenn mehr Personal zur Verfügung stünde. Auch gaben mehr als vier von fünf Umfrageteilnehmern an, ihren Patienten keinen begleiteten Ausgang zu ermöglichen.
„Das sind vollkommen inakzeptable Zustände. Und zwar sowohl für die Beschäftigten, als auch für die Patientinnen und Patienten“, kritisiert Gabelmann. Die Bundestagsabgeordnete schließt sich daher den Forderungen der Gewerkschaft an und spricht sich ebenfalls dafür aus, die Personalausstattung in der Psychiatrie endlich deutlich zu verbessern. Es müsse jetzt endlich eine ‚Psychiatrie-Personalverordnung Plus‘ vorgelegt werden, die sich am Wohl der Mitarbeitenden und zu Betreuenden orientiere. Am 19. September habe der Gemeinsame Bundesausschuss, der dann über die Personalmindestvorgaben für die psychiatrische Versorgung entscheidet, die Chance, die Situation der Angestellten und Patienten deutlich zu verbessern, so die Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Fraktion DIE LINKE weiter.