Die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung müssen in diesem Jahr aufgrund der Coronapandemie virtuell stattfinden. Nur in wenigen Städten und Kommunen sind kleinere Osterspaziergänge geplant, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die nötigen Schutzmaßnahmen beachten wollen. Dazu erklärt die nordrhein-westfälische Bundestagsabgeordnete Sylvia Gabelmann (Die Linke):
„Die gegenwärtige Coronapandemie führt uns die Notwendigkeit schneller Investitionen ins Gesundheitssystem vor Augen. Medizinische Schutzausrüstung muss beschafft werden. Pflegekräfte und Mediziner müssen entlastet werden und mehr Gehalt erhalten. Was wir in Zeiten der Pandemie brauchen, ist Geld für das vielerorts kaputtgesparte Gesundheitssystem – und nicht für Militär und Rüstung.
Erst kürzlich hat UN-Generalsekretär António Guterres klar Position bezogen und die Regierenden weltweit aufgefordert, ‘die Seuche des Krieges’ zu beenden und ‘die Krankheit, die unsere Welt verwüstet’ zu bekämpfen. Konkret sprach er sich angesichts der Covid-19-Bedrohung für einen ‘unverzüglichen, globalen Waffenstillstand in allen Ecken der Welt’ aus. Dem ist nichts hinzuzufügen.“
Gabelmann weiter:
„Anstatt weiterhin Milliardenbeträge in die Rüstung zu pumpen, muss die Bundesregierung nun in Gesundheitsprogramme und Prävention investieren. Vor allem die Schwächsten in unserer Gesellschaft sind jetzt mehr denn je auf Hilfe angewiesen. Aufgrund der Pandemie verschlimmert sich die Situation von erkrankten, betagten und alleinstehenden Menschen zunehmend. Auch Wohnungslose, Drogenkonsumentinnen und -konsumenten, die auf Substitutionsbehandlungen angewiesen sind und andere gesellschaftlich marginalisierte Personengruppen sind mehr denn je auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Gleiches gilt für die Zehntausenden Flüchtlinge, die derzeit vollkommen auf sich allein gestellt auf den griechischen Inseln ausharren müssen. Gerade an den Osterfeiertagen wäre es das richtige Signal, endlich humanitäre Hilfe zu gewähren, Geflüchtete zum Schutz vor möglichen Corona-Infektionen zu evakuieren und ihnen die notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Geredet wurde genug, jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt!“