Klatschen und Blumen reichen nicht aus – Linke fordern mehr Wertschätzung für Pflegeberufe

Zum internationalen Tag der Pflege am 12. Mai macht die Linke zum wiederholten Male auf die Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam und fordert vor allem für das Personal eine höhere Wertschätzung ihrer Arbeit

Sylvia Gabelmann (MdB, Die Linke) erklärt dazu: „In Zeiten von Covid-19 wird deutlich, worauf DIE LINKE. schon lange hingewiesen hat: Unser Gesundheitssystem ist ein Grundpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens, und eine gute Gesundheitspolitik notwendiger Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es ist in unser aller Interesse, dass Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeeinrichtungen nicht unterfinanziert, sondern mit den erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet sind. In der Corona-Pandemie offenbart sich, wie sehr in der Vergangenheit am Gesundheitssystem gespart wurde. Privatisierungen wurden vorangetrieben, Profitorientierung vor Menschenleben und Gesundheit gestellt. Industrienahe Stiftungen wie die Bertelsmann-Stiftung empfahlen sogar, dass bis zu jedes zweite Krankenhaus in Deutschland geschlossen werden sollte. Durch Corona hat sich ein Wandel des öffentlichen Bewusstseins vollzogen, Krankenhausschließungen sind vorerst vom Tisch. Dass der Markt es letztendlich doch nicht richtet, ist nun erkennbarer denn je.“

„Ein grundlegender Pfeiler einer Neuausrichtung des Gesundheitswesens ist es, die Arbeitsbedingungen in der Pflege deutlich zu verbessern. Denn: In der Pflege herrscht Notstand, allein in den deutschen Krankenhäusern arbeiten 100.000 Pflegekräfte zu wenig (Deutscher Pflegerat). Aufgrund der Personalunterbesetzung ist es unmöglich, den Anforderungen einer ausreichenden und humanen Versorgung der PatientInnen gerecht zu werden. Und das betrifft jede/n: Jede Patientin und jeder Patient möchte optimal gepflegt werden – das ist nur durch sinnvolle gesetzliche Personalbemessung sicherzustellen,“ ergänzt Ullrich Georgi, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Linken Siegen-Wittgenstein.

Gabelmann und Georgi sind sich einig: „Nicht nur während der Pandemie, sondern auch im Normalbetrieb, arbeitet das Pflegepersonal oft unter extremen Bedingungen. DIE LINKE. fordert, dass die pflegerische Tätigkeit langfristig wertgeschätzt wird: Neben mehr Personal und verbesserten Arbeitsbedingungen, muss auch die Bezahlung stimmen. Eine Bezahlung, die zum guten Leben ausreicht, sollte selbstverständlich sein. Die von Jens Spahn (CDU) angekündigte einmalige Bonuszahlung – für welche die Finanzierungsgrundlage immer noch ungeklärt ist – hilft den Pflegekräften nicht langfristig, ihr Leben zu bestreiten. Pflegende dürfen durch eine schlechte Bezahlung nicht aus ihrem Beruf vertrieben werden. Des Weiteren sind die Pläne, die Arbeitszeiten des Pflegepersonals zu verlängern, unverschämt und kontraproduktiv.“

Ullrich Georgi meint abschließend: „Während der Corona-Pandemie wird an den Fenstern für Pflegerinnen und Pfleger geklatscht, auf öffentlichen Anzeigetafeln wird ihnen gedankt: Wir sollten uns dafür einsetzen, dass diese Wertschätzung nach der Pandemie nicht wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwindet.“

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